Eine aktuelle Studie der Universität San Francisco, veröffentlicht im Mai 2024 in Nature, beleuchtet die Rolle spezifischer Darmbakterien bei der Entstehung von Multipler Sklerose (MS). Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  1. Identifizierte Bakterien: Zwei Darmbakterien, Akkermansia muciniphila und Acinetobacter calcoaceticus, wurden bei MS-Patient:innen signifikant häufiger nachgewiesen als bei gesunden Kontrollen.
  2. Mechanismus der Erkrankung: Diese Bakterien produzieren Proteine, die Ähnlichkeiten mit menschlichem Myelin aufweisen. Dies führt dazu, dass das Immunsystem fälschlicherweise die eigenen Nervenzellen angreift und so das Gehirngewebe schädigt.
  3. Tiermodell-Studien: Bei Tests mit keimfreien Mäusen, die mit diesen Bakterien infiziert wurden, traten autoimmune Hirnentzündungen auf, was den Zusammenhang zwischen den Bakterien und MS unterstützt.

Implikationen der Studie:

  • Frühe Diagnose: Ein Screening auf diese Bakterien könnte helfen, MS frühzeitig zu erkennen.
  • Therapeutische Ansätze: Mögliche Therapien umfassen die gezielte Unterdrückung dieser Bakterien oder Immuntherapien gegen die von ihnen produzierten Proteine.
  • Präventive Maßnahmen: Bei genetisch vorbelasteten Personen könnte eine Regulierung der Darmflora in Betracht gezogen werden.

Wichtiger Hinweis:

Es ist zu beachten, dass die Studie einen Mechanismus aufzeigt, jedoch nicht die alleinige Ursache für MS darstellt. MS entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel von genetischen Faktoren und Umweltbedingungen.

„Diese Erkenntnis erklärt ,warum Ernährungsumstellung bei einigen MS Patienten Symptome lindern-hier könnten zukünftige Therapien ansetzen.“

Für detaillierte Informationen können Sie die Originalstudie lesen:

Quellenangaben:

  1. Originalstudie: Brändle et al. (2024). „Autoimmune response found in many multiple sclerosis cases.“ Nature. Link zur Studie
  2. Zusammenfassender Artikel: UCSF News. „Autoimmune response found in many multiple sclerosis cases.“ Link zum Artikel

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